Seit Anbeginn der Zeit hat sich die menschliche Wahrnehmung ständig weiterentwickelt. In den letzten Jahrzehnten war Technologie der grundlegende Treiber dieses Wandels und hat nahezu jeden Aspekt des täglichen Lebens in beispielloser Geschwindigkeit verändert. Sie wird eingesetzt, um Prozesse im gesamten industriellen Spektrum zu rationalisieren, zu optimieren und völlig neu zu gestalten, und ihre Präsenz tritt immer häufiger in Erscheinung. An welchem Punkt wird die Allgegenwärtigkeit dieser Innovationen zum Problem und was können wir tun, um dies zu lindern?
Der menschliche Instinkt und die Gefahren der Ablenkung
Technologie macht sich unsere menschlichen Instinkte zunutze. Wir reagieren impulsiv auf jede Art von Reizen – ein Überlebensinstinkt, der darauf ausgerichtet ist, Gefahren zu erkennen. Diese „Bottom-up“-Reize von unerwarteten, plötzlichen Ereignissen haben auf biologischer Ebene immer Priorität und ignorieren unsere „Top-down“ geistige Ausrichtung auf bestimmte Aufgaben. Technik, wie Smartphones und Smartwatches, setzen bewusst kleine Signale wie Summen, Piepen und Blinken ein, um Aufmerksamkeit zu erregen. Schon das aktive Ignorieren dieser Reize entzieht dem Gehirn Aufmerksamkeit und führt zu einem Konzentrationsverlust. Eine Studie ergab, dass IT-Mitarbeiter im Durchschnitt 25 Minuten brauchten, um ein Projekt wieder aufzunehmen, nachdem sie unterbrochen wurden. Dies ist eindeutig ein großes Problem.
„In unseren Grundfesten“, sagt der kognitive Neurowissenschaftler Adam Gazzaley, „sind wir Menschen informationsbedürftige Lebewesen“. Mit ständig aktualisiertem Material, das uns in unseren Taschen zur Verfügung steht, behindert jede Arbeitsunterbrechung, um unsere Telefone zu überprüfen, oft unsere geistigen Aktivitäten auf ganzer Linie. „Es gibt einen Konflikt zwischen dem, was wir tun wollen, und dem, was wir tatsächlich tun können“, sagt Gazzaley. „Mit jedem Wechsel [unserer Aufmerksamkeit von einer Aufgabe zur anderen] entstehen Kosten“. Im Jahr 2005 fand eine Studie von Dr. Glenn Wilson am Londoner Institute of Psychiatry heraus, dass regelmäßige Ablenkungen bei der Arbeit einen deutlichen Effekt haben: Bei denjenigen, die durch E-Mails und Telefonanrufe abgelenkt wurden, sank der IQ um 10 Punkte, wobei diese Unterbrechungen den gleichen Effekt haben können wie eine schlaflose Nacht.
Erhöhte Gefahr
Eine Studie aus dem Jahr 2017 ergab, dass die Zeit, die man am Arbeitsplatz mit dem Smartphone verbringt, Unternehmen 15 Milliarden Dollar pro Woche an verlorener Produktivität kostet. „Die Aufmerksamkeit wird mehr denn je belagert“ , sagt Daniel Goleman, Psychologe und Autor von Focus: The Hidden Driver of Excellence.
Es besteht jedoch ein Unterschied zwischen dem Verlust der Produktivität durch Konzentrationsschwächen beim Abrufen von E-Mails und dem Verlust der Konzentration beim Fahren, insbesondere von Schwerlastfahrzeugen, was zu einem tödlichen Unfall führen kann. Nachrichten schreiben am Steuer verursachen in den USA jedes Jahr mehr als 300.000 Unfälle, während die Zahl der Todesfälle in den USA durch Unfälle mit großen Lkw im Jahr 2018 um 31 % höher war als im Jahr 2009. Bei der Größe der beteiligten Fahrzeuge sind bei jedem Unfall auch alle anderen Verkehrsteilnehmer oder Fußgänger in der Nähe betroffen: Wie aus der Abbildung 1 (unten) ersichtlich, sind die meisten Opfer bei Unfällen mit großen Lkw nicht die Lkw-Fahrer selbst, sondern andere Verkehrsteilnehmer, überwiegend die Fahrer und Insassen anderer Pkw (69 %), wobei die Lkw-Fahrer nur knapp vor den Fußgängern und Radfahrern liegen.
Außerdem kann das ständige Wechseln der Aufmerksamkeit zwischen Arbeiten und Überprüfen von Benachrichtigungen zu einem hohen Maß an Stress und Frustration führen. Die ununterbrochene Beschäftigung mit Ihren Geräten wird mit einer verminderten kognitiven Kontrolle, einem höheren Maß an Impulsivität und einer schwächeren Leistung in den Bereichen des Gehirns in Verbindung gebracht, die mit der Fehlererkennung und der emotionalen Regulierung verbunden sind. Diese Art von Always-on-Verhalten ist auch schädlich für die langfristige psychische Gesundheit. Ermüdung ist auch hier eine kritische Konsequenz.
Neben Problemen mit der Technologie und dem „Always-on“-Verhalten hat der nationale Beauftragte von Unite (der größten Gewerkschaft in Großbritannien), Adrian Jones, die Auswirkung von immer längeren Arbeitszeiten und ständig wechselnden Schichtplänen auf die Erschöpfung diskutiert. Man kann sich nur vorstellen, welche Auswirkungen COVID-19 auf diese Themen hat. Faktoren wie Schichtpläne werden durch die Unvorhersehbarkeit von positiven Testergebnissen und persönlichen Problemen noch erheblich verstärkt. Dies kommt zu einer Zeit, in der die Nachfrage nach Lieferdiensten auf breiter Front steigt, da viele Menschen physische Geschäfte meiden, um die Verbreitung des Virus zu minimieren.
Steigerung des Bewusstseins in einer abgelenkten Welt
Paradoxerweise kann das Gegenmittel gegen die Leiden der technologischen Störungen durchaus eine Investition in weitere Technologie sein. Mit der VIA Mobile360-Serie setzen wir führende KI-Technologie ein, um Fahrer und Flottenmanager dabei zu unterstützen, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, die Fahrersicherheit zu erhöhen und das Unfallrisiko zu minimieren.
Das wichtigste Werkzeug, das wir zur Reduzierung von Fahrerablenkungen entwickelt haben, ist das VIA Mobile360 DMS (Fahrerüberwachungssystem – Driver Monitoring System). Dieser hochentwickelte KI-Algorithmus überwacht das Verhalten und warnt den Fahrer, wenn er Anzeichen von Müdigkeit oder Unaufmerksamkeit zeigt, wodurch das Unfallrisiko minimiert und die Konzentration gesteigert wird. Es kann auch potenziell gefährliche oder illegale Handlungen wie das Benutzen eines Telefons oder Rauchen identifizieren.
Alle VIA Mobile360 Fahrzeugsysteme verfügen über die Funktion des DMS. Um den Fahrer rechtzeitig vor potenziellen Gefahren vor und hinter seinem Fahrzeug zu warnen, um einen Unfall zu vermeiden, unterstützen die Systeme auch ADAS-Funktionen wie LDW (Spurhalteassistent- Lane Departure Warning) und FCW (Frontal-Auffahrts-Kollisionswarnung – Forward Collision Warning) in flexiblen Konfigurationen für unterschiedliche Nutzungsanforderungen. Um das Bewusstsein des Fahrers für das Geschehen um sein Fahrzeug herum weiter zu steigern, ist auch die Panoramatechnologie SVS (Rundumsicht System- Surround View System) verfügbar.
Da die Anforderungen an die Aufmerksamkeit des Fahrers in einem noch nie dagewesenen Tempo steigen, sind Investitionen in KI-gestützte Fahrerassistenztechnologien wichtiger denn je. Die Vorteile liegen nicht nur in der Steigerung der Produktivität, sondern umfassen auch die Rettung von Menschenleben.
Geschrieben von Stan Buckley, PR-, Social Media Marketing- und Marketingkommunikations-Praktikant bei VIA und Absolvent der Wirtschaftswissenschaften an der Lancaster University.